Gute Renditen bei Pfandbriefen im Vergleich

Eine spezielle Art von Anleihen, die vorrangig von sehr sicherheitsorientierten Anlegern gerne genutzt werden, sind die Pfandbriefe. Ausgegeben werden die Pfandbriefe in der Hauptsache von den so genannten Realkreditinstituten, die auch als Hypothekenbanken bezeichnet werden. Zunächst einmal ist der Pfandbrief ein festverzinsliches Wertpapier, also eine Anleihe mit einem garantierten Zinssatz. Die Pfandbriefe haben meistens eine längere Laufzeit von zehn oder sogar bis zu 30 Jahren. Handelbar sind diese Papiere sehr häufig an der Börse und daher auch jederzeit veräußerbar. Es besteht also für den Inhaber der Papiere kein Zwang, die Pfandbriefe bis zum Fälligkeitsdatum behalten zu müssen. Die Besonderheit der Pfandbriefe, welche diese Papiere von den meisten anderen Anleihen unterscheidet ist, dass die Papiere mit "echten" Werten abgesichert sind. Daher gelten die Pfandbriefe auch als besonders sicher, denn de facto stehen Immobilienwerte hinter ausgegebenen Pfandbriefen, was auch als Deckungsmasse bezeichnet wird.

Ein Pfandbrief wird von einer Hypothekenbank ausgegeben und ist nahezu immer in Verbindung mit einem vergebenen Immobilienkredit zu betrachten, auch wenn der Anleger selbst von dieser Verbindung im Grunde nichts „mitbekommt“. Der Sinn und Zweck der Ausgabe von Pfandbriefen ist, dass die emittierenden Banken auf diese Weise Kapital von Anlegern sammeln können, welches sie dann in Form eines Hypothekendarlehens an andere Verbraucher als Kreditnehmer verleihen können. Legt also der Anleger beispielsweise eine Summe von 20.000 Euro in Pfandbriefen an, so können diese 20.000 Euro zu einem großen Teil in einen Topf einfließen, aus dem dann an Kreditsuchende ein Immobiliendarlehen vergeben werden kann. Dieses Immobiliendarlehen wird natürlich, wie es heute bei nahezu jedem Hypothekendarlehen der Fall ist, durch eine Grundschuld besichert. Insofern ist also indirekt auch der Pfandbrief mit dieser Grundschuld und somit mit der Immobilie als Gegenwert abgesichert.

Seit vielen Jahrzehnten galten die Pfandbriefe aufgrund der zuvor erläuterten Konstruktion als die sichersten festverzinslichen Wertpapiere. Heute muss man bezüglich den Risiken allerdings eingestehen, dass die Sicherheit nicht ganz so hoch als bisher proklamiert ist. Deutlich gezeigt hat sich das in der vergangenen Immobilien- und Finanzkrise im Jahr 2008/2009. Denn eine der größten europäischen Hypothekenbanken, die Hypo Real Estate, konnte nur noch mit massiver staatlicher Hilfe gerettet werden. Ohne diese Hilfe wäre die Bank voraussichtlich, trotz aller durch Grundschulden abgesicherten Pfandbrief-Einlagen, in die Insolvenz gegangen und die Anleger hätten einen sehr großen Teil ihrer Einlagen in die eigentlich als "sehr sicher" geltenden Pfandbriefe verloren. Pfandbriefe weisen also wie jede andere Anleihe auch ein Emittentenrisiko auf. Die Chancen bestehen hier aus dem sicheren Ertrag in Form des garantierten Zinssatzes und zudem kann der Anleger auch durch günstige Kursbewegungen seinen Gewinn noch erhöhen.

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