Sicherheiten und Risiken beim Wertpapierhandel

Zu den am häufigsten verwendeten Wertpapieren zählen neben den bereits erwähnten Aktien und Fonds vor allem auch Rentenpapiere. Darüber hinaus fallen auch die Derivate in die Sparte der Wertpapiere, wobei es sich dabei allerdings um eine Produktgruppe mit ganz besonderen Eigenschaften handelt. Sehr groß ist der Bereich der Rentenpapiere, die auch als Anleihen, Schuldverschreibungen oder kurz als Renten bezeichnet werden. Diese Renten können zum Beispiel nach Art des Emittenten und auch nach ihrer Struktur in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Zu den bekanntesten Rentenpapieren zählen beispielsweise hierzulande die Bundeswertpapiere (Bundesanleihen, Bundesschatzbriefe etc.), Staatsanleihen, Industrieanleihen, Optionsanleihen, Wandelanleihen, Auslandsanleihen und Währungsanleihen. All diese Wertpapiere bzw. Anleihen besitzen einige spezielle Eigenschaften, welche sie von den anderen Rentenpapieren unterscheiden. Es gibt demgegenüber aber auch viele Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Anleihearten. Generell gelten Anleihen, zum Beispiel im Vergleich zu Aktien, als relativ sichere Art der Geldanlage, aber pauschalisieren darf man diese Aussage auf keinen Fall.

Grundsätzlich ist zunächst zum Risiko der Anleihen festzuhalten, dass jede Anleihe ein Emittentenrisiko aufweist. Denn der Inhaber der Anleihe wird zum Gläubiger, was aber auch bedeutet, dass man seine Forderung im Falle der Insolvenz des Emittenten oftmals nicht mehr durchsetzen kann, was den Verlust des Kapitals bedeuten würde. Darüber hinaus können Rentenpapiere je nach ihrer Ausstattung noch weitere Risiken beinhalten, wie zum Beispiel ein Kursrisiko, ein Zinsrisiko oder ein Währungsrisiko. In der Hinsicht als sehr sicher gelten vor allem die Bundeswertpapiere, da die Bundesrepublik Deutschland als Emittent auch eine hervorragende Bonität genießt. Ein Währungsrisiko gibt es zum Beispiel für den Anleger hierzulande nur bei Währungsanleihen. Dabei handelt es sich um Rentenpapiere, die in einer anderen Währung als dem Euro emittiert werden. Das Kursrisiko ist bei Anleihen im Durchschnitt deutlich geringer als bei Aktien, denn vielfach bewegen sich die Kurse im Bereich zwischen 95 und 105 Prozent.

Nicht nur im Bezug auf das Risiko gibt es größere Unterschiede zwischen den Rentenpapieren, sondern dieses trifft ebenfalls auf die Rendite zu. So erhält man bei einer Bundesanleihe beispielsweise derzeit etwa drei Prozent an Zinsen, während einige ausländische Staatsanleihen durchaus Renditen im zweistelligen Prozentbereich aufweisen - dann natürlich mit einem höheren Risiko. Wie bereits kurz erwähnt fallen auch Derivate unter die Wertpapiere. Als Derivate gelten vorrangig Optionen (Optionsscheine), Futures, Zertifikate und CFDs. Allgemein gelten Derivate als sehr spekulative Wertpapiere, bei denen der Anleger zwar sehr viel Geld gewinnen, aber auch sehr viel Kapital verlieren kann. Daher werden Optionen, Futures oder CFDs im Prinzip auch faktisch gar nicht als Kapitalanlage genutzt, sondern zur Spekulation, also zur möglichst schnellen Gewinnerzielung. Bevor man in Derivate investiert, sollte man sich als Anleger ausführlich mit dem Produkt und auch mit dem Basiswert beschäftigen, da sich die Derivate als so genannte abgeleitete Produkte stets auf einen Basiswert beziehen.

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